Entzündungen natürlich behandeln und vorbeugen

Auf Krankheiten, Verletzungen oder sogar seelische Belastungen kann der Körper mit Entzündungen reagieren.
Entzündungen natürlich behandeln und vorbeugen

Kurzfristig helfen Entzündungen dem Körper zu heilen. Langfristig aktive Entzündungen können jedoch zu chronischen Krankheiten führen oder diese verschlimmern. Die Verringerung einer Entzündung kann Symptome von Krankheiten wie Arthritis sogar lindern. Erfahren Sie nachfolgend, wie Sie Entzündungen natürlich behandeln und den Entzündungsgrad im Körper reduzieren können.

Chronische Entzündungskrankheiten sind eine der häufigsten Todesursachen: Weltweit sterben 3 von 5 Menschen an chronischen Entzündungskrankheiten wie Schlaganfall, chronischen Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen, Krebs, Fettleibigkeit und Diabetes.

Was geschieht bei einer Entzündung im Körper?

Bei einer Entzündung erweitern sich die Blutgefässe, wodurch mehr weisse und rote Blutkörperchen zu den geschädigten Bereichen des Körpers gelangen können. Die Anzeichen der Entzündung sind spür- und sichtbar: Schmerz, Rötung, Schwellung, Überwärmung und funktionelle Einschränkung sind die fünf Entzündungsmerkmale.

Entzündungen natürlich behandeln

Sie können Entzündungen natürlich behandeln. Es hängt von der Ursache der Entzündung sowie von deren Schweregrad ab, ob natürliche Heilmittel effektiv genug wirken. In jedem Fall können natürliche Heilmittel konventionelle Medikamente begleitend unterstützen. Je nach Symptomen sollte Sie einen Arzt konsultieren.

Ernährung zur Reduktion von Entzündungen

Ihre Ernährung ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, wie Sie Entzündungen auf natürliche Weise reduzieren können. Eine Ernährung, die viel gesättigtes Fett, raffinierten Zucker und Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, wie z.B. raffinierte Kohlenhydrate enthält, wird mit höheren Entzündungsraten in Verbindung gebracht.

Obwohl diese Lebensmittel in der westlichen Ernährung weit verbreitet sind, ist es möglich, mit einer entzündungshemmenden Diät zu beginnen. Dabei können Sie einfache Änderungen vornehmen. Beginnen Sie zum Beispiel damit, die Menge an verarbeiteten, gesüssten oder frittierten Lebensmitteln in Ihrer Ernährung zu reduzieren. Folgende entzündungshemmenden Nahrungsmittel sollten Sie anstelle vermehrt in Ihre Ernährung aufnehmen:

  • Kräuter und Gewürze: Viele Kräuter und Gewürze, wie z.B. Kurkuma, sind entzündungshemmend. Kurkuma enthält Curcumin, eine Verbindung, die entzündlichen Erkrankungen entgegenwirken kann.
  • Gesunde Fette: Entzündungshemmende Fette sind gesunde Alternativen zu gesättigten Fetten. Öliger Fisch enthält Omega-3-Fettsäuren, die mit niedrigeren Werten von Entzündungsstoffen wie TNF (Tumor-Nekrose-Faktor) in Verbindung gebracht werden. Integrieren Sie Lein-, Hanf- oder Olivenöl täglich in Ihre Mahlzeiten.
  • Früchte und Gemüse: Frische Früchte und Gemüse sind wichtige Quellen von Vitaminen und Mineralien sowie Antioxidantien, welche Ihren Körper vor Entzündungen schützen können.
  • Nüsse und Samen: Dies sind gute Quellen für Vitamine, Mineralstoffe und gesunde Fette. Mandeln werden mit einem geringeren Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht.
  • Ballaststoffe: Auch Ballaststoffe sind mit niedrigeren Werten des Tumor-Nekrose-Faktors (TNF) verbunden. Essen Sie genügend Bohnen, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.
  • Polyphenole: Polyphenole wirken im Körper wie Antioxidantien. Polyphenole erhalten Sie aus schwarzem oder grünem Tee, Kakao oder Beeren.

Fettleibigkeit

Fettleibigkeit ist, unabhängig von der Ernährung, ein Risikofaktor für Entzündungen. Das Fettgewebe im Körper setzt Substanzen frei, von denen einige die Entzündungswerte beeinflussen. Deshalb kann ein übermässiges Körpergewicht selbst bei einer ausgewogenen Ernährung die Entzündungswerte beeinflussen.

Wie Sie mit Lebensstil-Veränderungen Entzündungen natürlich behandeln können

Viele Aspekte des Lebensstils können die Entzündungswerte beeinflussen. Dazu gehören:

  • psychische Gesundheit
  • Bewegung
  • Ernährung
  • Schlaf
  • Umweltfaktoren, wie z.B. Umweltverschmutzung
  • Hormonelle Gesundheit
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum
  • Altern

Mit den folgenden Lebensstilanpassungen können Sie Ihre Entzündungen natürlich behandeln:

Achten Sie auf Ihre psychische Gesundheit

Stress ist ein Risikofaktor für viele psychischen Erkrankungen und er kann auch für die Verstärkung von Entzündungen verantwortlich sein. Versuchen Sie, Stress mit folgenden Massnahmen abzubauen:

  • Nehmen Sie sich Zeit für entspannende Aktivitäten wie Yoga, Meditation, kreative Hobbys oder Aufenthalte in der Natur
  • Seien Sie achtsam, wenn Sie Stress verspüren, bemerken Sie Situationen oder Gedanken, die bei Ihnen Stress auslösen
  • Denken Sie über Möglichkeiten nach, wie Sie mit den Stressauslösern umgehen können, z.B. um Hilfe bitten, Aufgaben delegieren oder mit einem Freund sprechen
  • Spätestens wenn chronischer Stress Auswirkungen auf Ihr tägliches Leben oder Ihre körperliche Gesundheit hat, sollten Sie mit einem Therapeuten sprechen

Regelmässige Bewegung

Bewegung kann Ihnen helfen, entzündliche Chemikalien in Ihrem Körper zu reduzieren. Regelmässige Bewegung hilft zudem beim Halten eines moderaten Körpergewichts und bei der Förderung der psychischen Gesundheit.

Bereits 20 Minuten moderate Bewegung sollen ausreichen, um den TNF-Spiegel zu senken (Studie) was Menschen mit geringgradigen Entzündungen zugutekommen könnte.

Qualitativ hochwertiger Schlaf

Gestörter oder zu wenig Schlaf wirken sich auch auf die Entzündungswerte und die psychische Gesundheit aus.

Je nach Ursache Ihrer Schlafstörung können Sie die Schlafqualität mit folgenden Massnahmen verbessern:

  • Sorgen Sie für einen regelmässigen Schlafrhythmus
  • Schaffen Sie sich Zeit zum Abschalten vor dem Schlafengehen
  • Gestalten Sie die Schlafumgebung dunkel, ruhig und kühl
  • Vermeiden Sie abends blaues Licht von Bildschirmen
  • Eltern von Kleinkindern könnten sich die Nächte aufteilen und möglichst tagsüber Schlaf nachholen
  • Behandeln Sie zugrundeliegende Schlafstörungen oder psychische Erkrankungen, die einen guten Schlaf verhindern könnten

Hormone ausbalancieren

Die hormonelle Gesundheit zu unterstützen kann auch helfen, Entzündungswerte zu regulieren. Sexualhormone wie Testosteron oder Östrogen, beeinflussen die Produktion und Sekretion von Entzündungsmolekülen bei Frauen und Männern.

Die Sexualhormone werden durch guten Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, Stressbewältigung und regelmässige Bewegung positiv beeinflusst. Bei gewissen Grunderkrankungen, wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom, wird jedoch möglicherweise zusätzliche Hilfe von einem Arzt benötigt, um ein hormonelles Ungleichgewicht zu beheben.

Mit dem Rauchen aufhören

Mit dem Rauchen aufzuhören kann helfen, Entzündungen zu reduzieren. Es senkt auch das Risiko vieler entzündlicher Erkrankungen und kann die Lebenserwartung eines Menschen um bis über 10 Jahre erhöhen.

Nahrungsergänzung

Eine Ernährungsumstellung und die Veränderung des Lebensstils können einen erheblichen Einfluss auf die Entzündungswerte haben.

Bei chronischen Entzündungen kann jedoch die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel helfen, dem Körper eine konzentrierte Dosis entzündungshemmender Substanzen zuzuführen.

Folgende Nahrungsergänzungsmittel können Ihnen helfen, Entzündungen zu reduzieren und vorzubeugen:

  • Omega-3: Sie können Omega-3 in Fischöl-, Krillöl- oder Algenöl-Präparaten finden.
  • Vitamin D: Vitamin D hemmt die Produktion von Entzündungsstoffen im Körper. Sie können mehr Vitamin D durch (geschützte) Sonnenexposition oder durch Nahrungsergänzungsmittel erhalten.
  • Magnesium: Magnesium ist einer der entzündungshemmendsten Nährstoffe. Aufschluss über Ihre Magnesiumwerte bringt Ihnen eine Blutanalyse.
  • Curcumin: Curcumin ist eine Verbindung in Kurkuma. Curcumin kann einen positiven Einfluss auf eine Reihe von chronischen Erkrankungen haben, wie z.B. das metabolische Syndrom, Arthritis, bestimmte entzündliche Verdauungszustände und das prämenstruelle Syndrom (PMS). Grössere Studien stehen jedoch aus.


Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie ein neues Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, da einige davon Wechselwirkungen mit bestehenden Erkrankungen oder Medikamenten haben können. Omega-3-Fettsäuren zum Beispiel können den Blutdruck senken. Menschen mit Hypotonie oder Menschen, die Blutdruckmedikamente einnehmen, sollten daher vorsichtig sein.

Topische Heilmittel

Auch topische (lokal aufgetragene) Heilmittel können hilfreich sein, die Schmerzen und Schwellungen bei chronisch entzündlichen Erkrankungen zu reduzieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder behandelnden Therapeuten, bevor Sie bei chronischen Hautkrankheiten natürliche Heilmittel auftragen.

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