Was Sie über unregelmässige Perioden wissen sollten

Zyklusstörung erkennen, den möglichen Ursachen auf den Grund gehen und die Periode wieder normalisieren.
Was Sie über unregelmässige Perioden wissen sollten

Unregelmässige Perioden und gelegentliche Schwankungen in der Zykluslänge sind normal. Wenn eine Frau jedoch regelmässig sehr kurze oder lange Zyklen hat, kann etwas ihren Menstruationszyklus beeinträchtigen. Erfahren Sie hier mehr über unregelmässige Perioden, einschliesslich möglicher Ursachen, Behandlungsmethoden und ihre Bedeutung bei Kinderwunsch.

Ursachen von unregelmässigen Perioden

Unregelmässige Perioden (Oligomenorrhoe) können verschiedene Ursachen haben, wobei viele mit dem Hormonspiegel zusammenhängen.

Die wichtigsten für die Regulierung des Menstruationszyklus verantwortlichen Hormone sind Östrogen, Progesteron und FSH (follikelstimulierendes Hormon). Wenn Anstieg und Abfall dieser Hormone innerhalb des Zyklus gestört oder verändert werden, können unregelmässige Perioden die Folge sein.

Folgende Faktoren können zu unregelmässigen Perioden beitragen:

  • natürliche Hormonschwankungen
  • hormonelle Verhütung
  • Gewichtsverlust
  • Ausdauertraining
  • Stress

Gelegentliche unregelmässige Perioden sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Halten die Unregelmässigkeiten jedoch über einen längeren Zeitraum an, kann dies ein Zeichen für eine Grunderkrankung sein.

Mögliche Ursachen für unregelmässige Monatsblutungen finden Sie nachfolgend beschrieben.

Unregelmässige Periode aufgrund natürlicher hormoneller Veränderungen

Die Pubertät ist eine Lebensphase, in welcher der Körper erhebliche Veränderungen durchläuft. Bis die Hormone, welche die Periode regulieren, in ein regelmässiges Muster fallen, kann es mehrere Jahre dauern. In dieser Zeit kann die Menstruationsblutung unregelmässig sein.

Ebenso kann die Periode nach der Geburt und während der Stillzeit unregelmässig auftreten oder vorerst ausbleiben. Der Körper kann einige Zeit brauchen, bis sich sein Hormonhaushalt nach einer Geburt wieder normalisiert hat.

Zu unregelmässigen Perioden kommt es zudem in der Perimenopause, der ersten Phase der Menopause. Der Hormonspiegel sinkt, sodass die Perioden in immer kürzeren Abständen auftreten können.

Hormonelle Verhütung

Bei der hormonellen Empfängnisverhütung wird der Eisprung unterbunden. Dies bedeutet, dass eine Frau während der Einnahme der Antibabypille (oder Anwendung von Pflaster, Implantat oder Spirale) keine echte Periode hat. Bei manchen Frauen bleibt die Periode ganz aus, während andere Entzugsblutungen haben, die einer Periode ähneln.

Unregelmässige Periode nach Absetzen eines Verhütungsmittels

Bis der Hormonzyklus des weiblichen Körpers nach Absetzen hormoneller Verhütungsmittel wieder normal funktioniert, kann es eine Weile dauern.

Erkrankung als Ursache einer unregelmässigen Periode

Unregelmässige Perioden können auch auf Erkrankungen hinweisen, wie z.B.:

Endometriose

Bei der Endometriose wachsen Zellen, welche die Gebärmutterschleimhaut bilden, ausserhalb anstatt innerhalb der Gebärmutter. Die Gebärmutterschleimhaut wird bei jedem Menstruationszyklus verdickt und abgestossen. Wächst sie an anderer Stelle im Körper, verursacht diese zyklische Verdickung und Ablösung erhebliche Schmerzen.

Weitere Symptome von Endometriose sind:

  • Blutungen zwischen den Perioden
  • Abgang grosser Blutgerinnsel
  • starke Regelblutungen
  • Probleme, schwanger zu werden

Polyzystisches Ovarialsyndrom

Beim polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) bilden sich in den Eierstöcken kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen (Zysten). Der durch PCOS verursachte erhöhte Testosteronspiegel kann den Eisprung und die Periode verzögern oder verhindern.

Weitere Symptome von PCOS sind:

  • Schwierigkeiten, schwanger zu werden oder zu bleiben
  • übermässiger Haarwuchs
  • Insulinresistenz, die sich auf das Gewicht auswirken kann
  • Depressionen
  • Akne

Essstörungen

Essstörungen (Magersucht, Bulimie und Esssucht) können Ursache für Unregelmässigkeiten oder das Ausbleiben der Monatsblutung sein. Insbesondere dann, wenn ein starker Gewichtsverlust erlitten wurde.

Anzeichen einer Essstörung können folgende sein:

  • extreme Einschränkung der Nahrungs- oder Kalorienzufuhr
  • Verzehr grosser Mengen von Lebensmitteln, obwohl man keinen Hunger hat
  • Fasten, gefolgt von Essanfällen
  • Aufsuchen der Toilette direkt nach den Mahlzeiten

Sportsucht

Bei Frauen, die übermässig viel Sport treiben, können ebenfalls unregelmässige Perioden auftreten.

Schilddrüsenerkrankungen

Nebst der Produktion von Hormonen, die den Stoffwechsel, die Herzfrequenz und andere grundlegende Funktionen beeinflussen, trägt die Schilddrüse auch dazu bei, den Zeitpunkt des Eisprungs und der Periode zu steuern.

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) produzier die Schilddrüse zu viele Hormone, bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) produziert sie zu wenig Hormone.

Eine Schilddrüsenerkrankung kann zu stärkeren oder schwächeren Perioden führen oder die Häufigkeit mindern oder erhöhen. Manchmal kann der Eisprung ganz ausbleiben.

Zu den Symptomen einer Hyperthyreose gehören:

  • Unregelmässige Perioden
  • Herzrasen
  • Schlafstörungen
  • Hitzegefühl
  • unerklärlicher Gewichtsverlust oder manchmal auch Gewichtszunahme
  • Angstzustände

Zu den Symptomen einer Hypothyreose gehören:

  • Unregelmässige Perioden oder Unfruchtbarkeit
  • Müdigkeit
  • unerklärliche Gewichtszunahme oder manchmal auch Gewichtsverlust
  • Kälteempfindlichkeit
  • trockene Haut
  • Haarausfall
  • Depressionen

Weitere Erkrankungen

Weitere Krankheiten, die mit unregelmässigen Perioden einhergehen können, sind u.a.:

  • primäre Ovarialinsuffizienz
  • Typ-1-Diabetes
  • Cushing-Syndrom
  • angeborene Nebennierenhyperplasie
  • Hormonproduzierende Tumore

Komplikationen von unregelmässigen Perioden

Auch wenn unregelmässige Perioden in der Regel harmlos sind, können längerfristige Unregelmässigkeiten das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen, wie z.B.:

  • Eisenmangelanämie: Zu starker und häufiger Blutverlust kann zu einem Eisenmangel führen.
  • Osteoporose: Ohne Eisprung wird weniger Östrogen freigesetzt, welches zur Festigkeit der Knochen beiträgt.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein Östrogenmangel kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
  • Endometriumhyperplasie: Eine über einen längeren Zeitraum unbehandelte unregelmässige Periode kann das Risiko für eine Endometriumhyperplasie erhöhen. Die ungewöhnlich dicke Gebärmutterschleimhaut erhöht das Risiko für Gebärmutterkrebs.
  • Unfruchtbarkeit: Setzt der Körper keine Eizellen frei, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich.

Unregelmässige Perioden behandeln

Sprechen Sie mit einem Arzt oder Naturheilpraktiker, wenn:

  • die Unregelmässigkeit Ihrer Periode anhaltend ist und keine offensichtliche Ursache hat
  • ein Zusammenhang mit einem Medikament oder einer Krankheit bestehen könnte
  • die unregelmässige Periode zusammen mit anderen Symptomen auftritt, wie beispielsweise Schmerzen im Beckenbereich
  • Sie schwanger werden möchten

In einem ersten Schritt wird die zugrunde liegende Ursache diagnostiziert.

Zu den möglichen Behandlungsempfehlungen zur Förderung des Eisprungs und einer regelmässige Regelblutung gehören:

  • Ernährungstherapie/Erreichen eines moderaten Gewichts, Behebung von Nährstoffmängeln
  • Behandlung der psychischen Gesundheit
  • Phytotherapeutika wie Traubensilberkerze und Mönchspfeffer
  • Stressreduktion
  • Hormonbehandlung/Verhütungsmittel
  • Zusätzliche Medikamente je nach der zugrunde liegenden Ursache

Auswirkungen einer unregelmässigen Periode auf eine Schwangerschaft

Durch eine unregelmässige Periode kann eine Schwangerschaft erschwert werden, da der Eisprung ebenfalls unregelmässig sein kann. Bleibt bei einer Frau die Periode ganz aus, kann es auch Monate geben, in denen sie keinen Eisprung hat.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Schwangerschaft unmöglich ist. Versuchen Sie es mit der Bestimmung des Eisprung-Zeitpunkts mithilfe folgender Möglichkeiten:

  • Zyklus überwachen: Tragen Sie die Tage Ihrer Periode in einen Kalender ein und achten Sie auf Muster. Apps zur Überwachung der Periode können dabei helfen, den Zeitpunkt des wahrscheinlichen Eisprungs zu bestimmen. Dieser findet meist ca. 2 Wochen vor der Menstruationsblutung statt.
  • Überwachung des Zervixschleims: Nähert sich der Eisprung, wird der Zervixschleim glasig, durchsichtig und spinnbar.
  • Körpertemperatur: Messen Sie jeden Morgen als Erstes mit einem Thermometer Ihre Körpertemperatur. Direkt nach dem Eisprung ist die Körpertemperatur etwa ein halbes Grad wärmer.
  • Ovulationsvorhersagekits: Diese Eisprungrechner testen auf einen Anstieg des luteinisierenden Hormons, was darauf hindeutet, dass der Eisprung unmittelbar bevorsteht.

Wenn diese Methoden nicht helfen, sprechen Sie mit einem Frauenarzt, Kinderwunschberater oder Naturheilpraktiker über Ihre unregelmässige Periode. Sie können Sie beraten, was Sie als Nächstes tun sollten.

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