Menstruationsbeschwerden natürlich heilen

Erfahren Sie die Gründe für Periodenschmerzen und lernen Sie, wie diese in nur drei Monaten der Vergangenheit angehören können.
Menstruationsbeschwerden natürlich heilen

Menstruationskrämpfe, schmerzhafte Regelschmerzen oder leichte, aber lästige monatliche Schmerzen bringen viele Frauen dazu, regelmässig Schmerzmittel einzunehmen. Ungefähr 50% aller Frauen kämpfen mit Menstruationsbeschwerden. Folgende natürlichen Methoden können Ihnen helfen, die Schmerzen zu überwinden.

Was sind Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe)?

Regelschmerzen setzen direkt zu Beginn der Periode ein, fühlen sich schmerzhaft oder krampfartig an und halten bis zu drei Tage lang an. Dies wird als primäre Dysmenorrhoe bezeichnet. Sie ist sozusagen alltäglich und kann von weiteren Symptomen begleitet werden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Schwindel.

Wenn die Schmerzen zu anderen Zeiten im Monat oder den ganzen Monat über auftreten, sollten Sie Ihren Gynäkologen konsultieren.

Wie werden Menstruationskrämpfe und Regelschmerzen verursacht?

Menstruationsschmerzen sind fast immer auf die Überproduktion von entzündlichen Chemikalien, den so genannten Prostaglandinen, zurückzuführen. Diese führen dazu, dass Ihre Gebärmutter mit Krämpfen und Schmerzen überhäuft wird.

Schmerzmittel können zwar die Beschwerden lindern und auch wirksam bei der Verringerung einer schweren Menstruationsblutungen sein, sie können aber auch Schaden anrichten. Selbst die kurzfristige Einnahme entsprechender Medikamente (NSAR resp. nichtsteroidale Antirheumatika wie z.B. Ibuprofen) für nur 5 bis 14 Tage kann zu Fruchtbarkeitsproblemen, gastrointestinalen Blutungen und sogar Herzinfarkt führen.

Die Pille (Antibabypille), welche ebenfalls häufig gegen Regelschmerzen verschrieben wird, hat ebenfalls riskante Nebenwirkungen und ist auch weniger wirksam gegen Regelschmerzen als einfache Schmerzmittel.

Für die meisten Frauen ist es nicht unbedingt sicher und sicherlich nicht gesund, Schmerzmittel als Gewohnheit monatlich einzunehmen. Pharmazeutische Lösungen gehen nicht an die Ursachen der Entzündung heran, die Ihre Periode beeinträchtigt und die sich auch auf andere Bereiche Ihrer Gesundheit auswirken kann.

Wodurch wird eine Entzündung verursacht?

Eine chronische Entzündung wirkt sich mit der Zeit unter anderem auf unseren Blutzucker, unsere Immunität, unsere Schilddrüse und unsere Hormone aus. Entzündungsauslöser und auch direktere Störfaktoren für unser hormonelles Gleichgewicht sind endokrin wirksame Substanzen (EAS). Dies sind Umweltgifte, die in unseren Blutkreislauf gelangen und unser eigenes Östrogen imitieren. Wenn es um Menstruationskrämpfe geht, verursachen diese einen erhöhten Östrogenspiegel, der dazu führt, dass die Gebärmutterschleimhaut zwischen den Perioden dicker wird, als sie eigentlich sein sollte. Diese Schleimhaut wird dann bei der Periode abgestossen. Eine dickere Schleimhaut bedeutet mehr Krämpfe und Schmerzen für die Gebärmutter, um sie auszustossen. Dies wiederum führt bei vielen Frauen zu viel stärkeren Perioden, als sie eigentlich hätten.

Eine (unvollständige) Liste der Quellen von EAS:

  • Rückstände von Herbiziden, Pestiziden, Antibiotika und anderen Arzneimitteln: Diese wirken über unsere Nahrung als direkte Gifte, erhöhen unser Östrogen und verursachen auch andere hormonelle Probleme wie Diabetes, Fettleibigkeit und Schilddrüsenunterfunktion.
  • Kunststoffe in Form von Phthalaten und anderen Toxinen gelangen aus Lebensmittelverpackungen und Plastikbehältern in unsere Lebensmittel.
  • Flammschutzmittel, u.a. auf Haushaltsmöbeln.
  • Haushaltsreiniger, Farben und andere häufig verwendete Chemikalien.
  • Kosmetika und Körperpflegeprodukte wie Lotionen, Sonnenschutzmittel, Shampoo, Conditioner und vieles mehr.

Ernährung

Zu Entzündungen führen auch verarbeitete Lebensmittel, zugesetzter Zucker, minderwertige Öle oder künstliche Inhalts- und Süssstoffe. Aber auch das Auslassen von Mahlzeiten und eine unzureichende Zufuhr von Nährstoffen, die Ihr Körper dringend benötigt, um die Entgiftung und Ausscheidung zu unterstützen, kann Entzündungen und damit verbunden Menstruationsbeschwerden fördern.

Der Heilungsplan bei Menstruationsbeschwerden

Ernährung gegen Menstruationsbeschwerden

Erhöhen Sie den Verzehr einer Vielzahl von Gemüsesorten, vor allem von dunklem Blattgemüse, Zwiebeln und Knoblauch, gelben und orangefarbenen Gemüsesorten wie Süsskartoffeln und Kürbissen. Diese unterstützen alle aktiv die natürliche Entgiftung, reduzieren Entzündungen und helfen, überschüssiges Östrogen aus unserem Körper zu entfernen.

Wählen Sie Bio

Da tierisches Fett die grössten Mengen an fettliebenden Umweltgiften enthält, sollten Sie sicherstellen, dass alle Fleischsorten hormon- und antibiotikafrei sind und idealerweise aus Freilandhaltung und mit Gras gefüttert stammen. Auch alle Milchprodukte sollten immer biologisch sein. Für alles andere sollten Sie so viel wie möglich Bio verwenden.

Mediterrane Ernährung bei Periodenbeschwerden

Diese Art der Ernährung beinhaltet viel Gemüse, Olivenöl, Nüsse, Hülsenfrüchte und nur kleine Mengen an Fleisch, Fisch und Geflügel. Hülsenfrüchte, Gemüse, Früchte und Vollkornprodukte liefern die wichtigen Ballaststoffe, die wir für die tägliche Ausscheidung benötigen, und dienen als Nahrung für unsere Darmbakterien.

Vorwiegend pflanzliche Ernährung bei Regelschmerzen

Eine überwiegend pflanzliche Ernährung kann Ihnen auch helfen, in nur 2 bis 3 Monaten frei von Regelschmerzen zu werden. Es gibt gesunde Versionen der vegetarischen Ernährung, diese setzt auf viel Hülsenfrüchte, Gemüse, Nüsse, Samen und eine gesunde Dosis hochwertiger Öle. Aber Sie müssen nicht vegan oder vegetarisch werden, um sich überwiegend pflanzlich zu ernähren. Achten Sie nur darauf, dass Ihr Teller bei jeder Mahlzeit zur Hälfte mit Gemüse bedeckt ist und dass Sie täglich 5 Portionen Gemüse und Früchte zu sich nehmen.

Verzichten Sie auf Zucker und verarbeitete Lebensmittel

Zucker, verarbeitete Weissmehlprodukte und minderwertige Öle fördern Entzündungen in Ihrem Körper und sind damit auch eine Hauptursache für Regelschmerzen. Verzichten Sie so gut wie möglich auf diese Lebensmittel. Als Belohnung werden Sie mehr Energie, eine reinere Haut und bessere Laune haben. Sie werden klarer denken, sich ausgeglichener fühlen und besser schlafen. Vielleicht werden Sie auch feststellen, dass Sie ein paar unerwünschte Pfunde verlieren. Und Sie werden diese Menstruationskrämpfe los.

Fügen Sie Fisch hinzu oder ergänzen Sie mit Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Ergänzen Sie Ihre Ernährung mit ölreichem Lachs, 2-3 Mal pro Woche. Oder nehmen Sie täglich ein Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren ein.

Nehmen Sie mehr Magnesium zu sich

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Magnesium, einem Nährstoff, an dem die meisten Frauen Mangel haben, Menstruationskrämpfe und Schmerzen reduzieren kann. Es kann eine Reihe von Symptomen verbessern, einschliesslich Depressionen und Schlaf. 

Optimieren Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel

Ein grosser Prozentsatz der Frauen hat einen chronischen Vitamin-D-Mangel. Die Einnahme von Vitamin D ist ein guter Schritt zur Beseitigung der Menstruationsschmerzen. Ihr Arzt kann Ihre Werte überprüfen und Ihnen helfen, den optimalen Bereich zu erreichen.

Thiamin bei starken Menstruationsbeschwerden

Täglich eingenommenes Thiamin (Vitamin B1) kann selbst starke Menstruationsschmerzen deutlich verbessern. Nehmen Sie Vitamin B1 3 Monate lang ein, um zu sehen, ob eine Besserung eintritt. Wenn dies der Fall ist und Sie die Einnahme fortsetzen möchten, nehmen Sie einen kompletten Vitamin-B-Komplex ein, der genügend Thiamin enthält, um die nötige Dosis zu erreichen. So bringen Sie Ihre anderen B-Vitamine nicht durch die Einnahme nur einer Form aus dem Gleichgewicht.

Auch Vitamin E kann helfen

Auch Vitamin E, beginnend ein paar Tage vor der Periode und während der gesamten Periode, kann nach ein paar Monaten die Menstruationsbeschwerden verbessern.

Besser schlafen und Stress reduzieren

Wenn Sie nicht genug Schlaf von guter Qualität bekommen, kann das Ihre Periodenschmerzen verstärken und Ihre Fähigkeit, mit ihnen umzugehen, verringern.  Frauen, die unter Schlaflosigkeit leiden, sind häufiger von stärkerer Dysmenorrhoe und eine stärkeren Beeinträchtigung der täglichen Aktivitäten betroffen als Frauen ohne Schlaflosigkeit. Schlechter Schlaf führt aufgrund der Störung des zirkadianen Rhythmus und unserer Cortisolzyklen auch direkt zu Entzündungen. Eine Störung des zirkadianen Rhythmus kann mit einer Störung der Menstruationsfunktion verbunden sein.

Stress kann ebenfalls einen negativen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt und Cortisolspiegel haben. Tägliche Praktiken, die Stress abbauen, können Ihren Körper und Geist unterstützen und Entzündungen reduzieren:

  • Yoga
  • Meditation
  • Tanzen
  • ein heisses Bad oder eine lange Dusche
  • Zeit in der Natur
  • das Lesen eines Buches mit Ihrer Lieblingstasse Tee
  • eine abendliche Entspannungsübung, die Sie in den Schlaf begleitet

Pflanzlichen Heilmittel gegen Menstruationsbeschwerden

Ingwer und Zimt

Diese beiden Heilpflanzen haben sich bei der Behandlung von Menstruationsbeschwerden bewährt:

  • Ingwer ist weithin für seine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung bekannt. Die einfachste Art, ihn einzunehmen, ist als Pulver in Kapseln.
  • Zimt hat sich als ähnlich wirksam erwiesen, um Schmerzen, Menstruationsblutungen, Übelkeit und Erbrechen bei primärer Dysmenorrhoe zu reduzieren. Zimtrinde kann ebenfalls in Kapseln eingenommen werden.

Sowohl bei Zimt als auch bei Ingwer hat man festgestellt, dass sie starke Menstruationsblutungen lindern.

Schneeballrinde, pflaumenblättriger Schneeball und Mutterkraut

Sowohl Schneeballrinde als auch der pflaumenblättrige Schneeball werden seit Jahrhunderten zur Linderung der monatlichen Schmerzen von Frauen verwendet. Obwohl sie nicht präventiv wirken, wie zum Beispiel eine Ernährungsumstellung, sind sie eine gute Alternative zu chemischen Medikamenten. Mutterkraut ist auch wunderbar für emotionale Reizbarkeit während der Periode, indem es hilft, das Unbehagen oder die Krämpfe zu lindern.

Baldrian und Traubensilberkerze

Während wir normalerweise an Baldrian für den Schlaf denken, fand eine Studie mit 100 Frauen heraus, dass 255 mg/Tag für die ersten drei Tage der Periode die Menstruationskrämpfe im Vergleich zu Placebo beträchtlich reduzierten. Bei dieser Dosis ist es unwahrscheinlich, dass es Sie schläfrig macht. Erwägen Sie ansonsten, es bei Krämpfen abends und noch einmal vor dem Schlafengehen einzunehmen.

Traubensilberkerze ist eine typische Heilpflanze für die Wechseljahre, aber sie ist ein weiteres Kraut nicht nur für Menstruationskrämpfe und -schmerzen, sondern auch für Rückenschmerzen und das ziehende Gefühl in den Rückseiten der Oberschenkel, das manchmal die Periodenschmerzen begleitet. Es kann auch Ihre Stimmung ein wenig anheben.

Verwenden Sie die genannten Kräuter sowie weitere Kräuter wie Bockshornkleesamen oder chinesische Engelwurz (Dong quai) zur Linderung von Regelschmerzen am besten unter der Anleitung eines erfahrenen Kräuterspezialisten, der weiss, wie man die Kräuter untereinander kombiniert.

Weitere Empfehlungen gegen Menstruationsbeschwerden

  • Viele Frauen merken, dass der Wechsel von Tampons zu Binden eine grosse Erleichterung bei Menstruationsbeschwerden bringt. Probieren Sie’s aus.
  • Praktizieren Sie während Ihrer Periode Yoga. Und üben Sie Yoga zur Linderung von Periodenschmerzen, indem Sie die Beckenzirkulation zwischen den Perioden verbessern.
  • Verwenden Sie Aromatherapie-Öle wie Lavendel, Muskatellersalbei und Rose, zum Beduften Ihres Zimmers, einer heissen Dusche oder eines warmen Bades.
  • Die Geist-Körper-Schmerz-Verbindung: Manchmal schreit unser Körper mit Symptomen auf, wenn wir auf keine andere Weise zuhören. Symptome sind immer eine Botschaft, dass irgendein Aspekt unserer Gesundheit Aufmerksamkeit braucht. Vielleicht ist das auch bei Regelschmerzen der Fall. Hören Sie auf Ihren Körper, es gibt wahrscheinlich eine Botschaft, die darauf wartet, gehört zu werden.

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