Intimität & Libido in der Menopause

Die Menopause kann das Sexualleben von Frauen auf sehr unterschiedliche Weise beeinflussen.
Intimität & Libido in der Menopause

Für einige Frauen in den Wechseljahren kann vaginale Trockenheit zu sexuellen Funktionsstörungen und weniger Interesse an Sex insgesamt führen. Für andere ist Sex auch in der Lebensmitte noch sehr wichtig. Was verursacht solch tiefgreifenden Unterschiede der Libido in der Menopause? Und wie kann sexuelle und emotionale Intimität eine Beziehung verbessern?

Hormontherapie und Ihre Rolle für die Libido in der Menopause

In einer Studie wurden 210 Frauen im Alter zwischen 45 und 55 Jahren befragt, um festzustellen, wie sich die Menopause auf ihre Libido auswirkt. Durch verschiedene Messungen mitbewertet wurden auch der Zustand des Körperbildes, die sexuelle Zufriedenheit, die Beziehungsqualität und die Symptome der Wechseljahre.

Die Studie sollte herausfinden, wie effektiv eine Hormontherapie in den Wechseljahren die weibliche sexuelle Dysfunktion in der Menopause reduziert. Die Ergebnisse wiesen jedoch zudem auf einige andere interessante Faktoren hin.

Positive Erfahrungen für eine grössere sexuelle Zufriedenheit

Die folgenden Erfahrungen wurden mit einer grösseren sexuellen Zufriedenheit und Funktionsfähigkeit bei Frauen in den Wechseljahren in Verbindung gebracht:

  • Positives Körperbild
  • Positive Einstellung zum Sex
  • Zufriedenheit mit der eigenen Beziehung
  • Positive Erfahrungen mit Sex
  • Weniger schwere körperliche Symptome der Menopause
  • Mehr Sexualpartner im Leben

Abgesehen von den körperlichen Symptomen deuteten die Studienergebnisse darauf hin, dass ein gesundes Verhältnis zur eigenen Sexualität im Allgemeinen einer der wichtigsten Faktoren dafür sein könnte, wie sich die weibliche Libido und sexuelle Funktionsfähigkeit im späteren Leben verändert.

Hormontherapie in der Menopause

Die Verwendung von Menopause-Hormonen konnte in der Studie nicht mit einer besseren sexuellen Funktion verbunden werden. Die Frauen jedoch, die Menopause-Hormone verwendeten, gehörten zu denjenigen, die eher positive sexuelle Erfahrungen machten, einschliesslich einer besseren Beziehungsqualität, intimeren Beziehungen und einer positiveren Einstellung zum Sex, einer besseren Qualität des Sexuallebens und einer positiveren Körperwahrnehmung.

Ein höheres Risiko, eine sexuelle Funktionsstörung zu erleben hatten Frauen, die ängstliche Gedanken beim und über den Sex haben, und solche mit stärkeren Wechseljahrsbeschwerden.

Emotionale und sexuelle Intimität – 7 Tipps zur Verbesserung Ihrer Beziehung

Intimität ist das Fundament einer gesunden Beziehung – sowohl sexuelle als auch emotionale Intimität. Auch auf der emotionalen Ebene kann ein offenes Gespräch über die Veränderungen, die die Wechseljahre mit sich bringen, die Libido in der Menopause stärken.

Folgende 7 Punkte beschreiben die Verbindung zwischen emotionaler und sexueller Intimität und wie Sie beides in Ihrer Beziehung verbessern können:

1. Intimität: Mehr als Sex

Intimität ist ein breiter Begriff und kann unterschiedlich definiert werden. Intimität kann als eine Verbindung betrachtet werden. Wollen Sie auf eine Art intim sein, wollen Sie sich verbinden.

2. Verschiedene Arten von Intimität

Jede der nachfolgenden Arten von Intimität ist ein Weg, wie wir uns mit unserem Partner verbinden und Vertrauen aufbauen können. Das ist es, was Intimität wirklich ausmacht.

  • Emotionale Intimität
  • Sexuelle oder körperliche Intimität
  • Intimität in der Kommunikation
  • Intimität bei Konflikten
  • Intimität in der Freizeit
  • Ästhetische Intimität
  • Intimität bei der Arbeit
  • Intimität in der Bindung
  • Kreative Intimität
  • Spirituelle Intimität
  • Intellektuelle Intimität
  • Intimität in Krisenzeiten

Sie können sich auf einen dieser Bereiche der Intimität beschränken, auf den Sie und Ihr Partner sich konzentrieren möchten, um Ihre Beziehung aufzubauen.

3. Die Verbindung zwischen emotionaler und sexueller Intimität

Die zwei stärksten Arten von Intimität sind die emotionale Intimität und die sexuelle Intimität.

In der emotionalen Intimität teilen Sie Ihre Gefühle mit. Sind Sie emotional intim mit einer anderen Person, sind Sie verletzlich und wissen, dass Sie nicht verletzt werden. Diese Fähigkeit lässt Ihre Verbindung als Paar wachsen.

Sexuelle Intimität bedeutet, dass Sie in der Lage sind, sich mit Ihrem Partner auf eine emotional und körperlich sichere Weise sexuell zu verbinden. Die sexuelle Intimität verbessert sich, wenn Sie mit Ihrem Partner offen über Ihre Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte sprechen können und einen sicheren Raum schaffen, in dem beide ihre körperlichen und sexuellen Bedürfnisse mitteilen können, ohne beurteilt zu werden.

Wenn Sie eine emotionale Intimität mit jemandem haben und somit Ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigt bekommen und sich emotional mit Ihrem Partner verbunden fühlen, dann sollten Sie eher in der Lage und bereit sein, sich sexuell zu verbinden. Emotionale Intimität stärkt oft die sexuelle Intimität.

4. Unterschiedliche Definitionen von Intimität innerhalb einer Beziehung

Möglicherweise definieren Sie und Ihr Partner Intimität unterschiedlich. Intimität wird individuell beschrieben, weil sie jeder anders erlebt hat.

Vielleicht möchten Sie sich mit Ihrem Partner verbinden, indem Sie beide entspannen und reden können. Ihr Partner wiederum sieht aber Sex als den Weg, Ihnen nahe zu sein.

5. Kennen Sie Ihre eigenen emotionalen und sexuellen Intimitätsbedürfnisse?

Unsere emotionalen und sexuellen Intimitätsbedürfnisse müssen wir selbst herausfinden. Es kann Ihnen helfen, wenn Sie Ihre emotionalen Bedürfnisse aufschreiben. Untersuchen Sie Ihre Gedanken, Überzeugungen, Gefühle und Handlungen aus der Vergangenheit, um zu sehen, was Ihnen geholfen hat, sich verbunden zu fühlen. Schreiben Sie Ihre sexuellen Bedürfnisse auf. Denken Sie darüber nach, wovon Sie mehr oder weniger wollen, was Sie begehren.

Nachdem Sie Ihre Bedürfnisse aufgeschrieben haben können Sie Ihren Partner bitten, dasselbe zu tun. Diskutieren Sie dann vorurteilsfrei und offen über die Bedürfnisse von Ihnen beiden. So erhalten Sie beide ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse des Partners.

6. Die Verbindung zwischen Vertrauen und Intimität

Vertrauen bedeutet, sich bei seinem Partner sicher zu fühlen und darauf zu vertrauen, dass man von ihm gut behandelt wird, erseine Versprechen hält und sich um die Beziehung kümmert. Vertrauen ist eng mit Intimität verbunden. Wenn sich das Vertrauen verbessert, verbessert sich auch die Intimität, oft sowohl emotional als auch sexuell. Wenn das eine schwächer ist, ist es auch das andere.

Aber auch das Gegenteil ist der Fall. Wenn sich das Vertrauen zu Ihrem Partner verändert, ändert sich auch Ihre Verbindung mit ihm. Wenn das Vertrauen abnimmt, nimmt auch Ihre emotionale und sexuelle Intimität ab.

7. Die Verbesserung des Vertrauens verbessert die Intimität

Dass Vertrauen und Intimität in einer Beziehung Hand in Hand gehen bedeutet, dass die Arbeit am Aufbau von Vertrauen in einer Beziehung ein wesentlicher Bestandteil der Förderung von mehr Intimität zwischen Ihnen ist.

Das Vertrauen in einer Beziehung kann verbessert werden wenn aufrichtige Fürsorge und Unterstützung gezeigt werden. Kommunizieren Sie regelmässig miteinander. Seien Sie ehrlich und sagen Sie was Sie meinen, glauben und fühlen. Hören Sie zu.

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