Stimmungsschwankungen und Depression in der Menopause

Wenn Sie Schwierigkeiten bei der Bewältigung dieser neuen Lebensphase haben, ist es möglich, dass Sie Angstzustände oder Depressionen entwickeln.
Stimmungsschwankungen und Depression in der Menopause

Das Erreichen der Menopause bringt oft emotionale Veränderungen mit sich. Erhöhter Stress, Ängste und Sorgen über das Älterwerden, der Verlust von Familienmitgliedern oder der Auszug der Kinder aus dem Haus können zu Stimmungsschwankungen oder einer Depression in der Menopause führen. Diese Emotionen können zum Teil auf körperliche Veränderungen zurückgeführt werden wie z.B. abnehmende Östrogen- und Progesteronspiegel.

Die Menopause kann für manche Frauen eine Zeit der Isolation oder Frustration sein. Familie und Freunde verstehen Sie vielleicht nicht immer oder geben Ihnen nicht die Unterstützung, die Sie brauchen.

Die Häufigkeit von Depressionen verdoppelt sich während der Menopause. Doch die überwiegende Mehrheit der Frauen, die während der Perimenopause erhebliche Stimmungsprobleme entwickeln, hatte diese auch schon in der Vergangenheit. Es ist relativ selten, dass eine Frau, die in der Vergangenheit keine Depressionen oder Angstzustände hatte, in den Wechseljahren plötzlich einen schweren Fall davon entwickelt.

Auslöser der Stimmungsschwankungen in der Menopause

Veränderungen in Ihrer körperlichen Gesundheit zum Zeitpunkt der Menopause können zu Stimmungsschwankungen führen. Zum Beispiel können Angstzustände durch eine Schilddrüsenüberfunktion ausgelöst werden, die mit zunehmendem Alter häufiger auftritt. Ausserdem können Ängste und Depressionen durch Schlafmangel ausgelöst werden. Dieser tritt ebenfalls in den Wechseljahren häufiger auf, da Hormonverschiebungen nächtliche Hitzewallungen oder andere Schlafstörungen verursachen, die es Frauen erschweren, die nötige Ruhe zu finden. Diese Störungen sind nicht zu 100% hormonabhängig, aber weibliche Hormone spielen eine grosse Rolle.

Laut einer Studie der Harward Medical School werden mildere depressive Symptome eindeutig mit Hormonveränderungen in Verbindung gebracht. Die Studie brachte auch eine Zunahme von Depressionssymptomen in der Perimenopause mit Schwankungen von zwei Hormonen, Progesteron und Östradiol (der stärksten Form von Östrogen), in Verbindung. Wenn es um Major Depression (die schwerere Form der klinischen Depression) geht, sei der Zusammenhang mit weiblichen Hormonschwankungen jedoch nicht eindeutig.

Die Symptome einer Depression erkennen

Wenn Sie sich regelmässig traurig, weinerlich, hoffnungslos oder leer fühlen, kann es sein, dass Sie an einer Depression leiden. Weitere Symptome einer Depression sind:

  • Energie-Mangel
  • Gefühle von Schuld oder Wertlosigkeit
  • Verlust des Interesses an Aktivitäten, die früher Spass gemacht haben
  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder Entscheidungen zu treffen
  • Gedächtnislücken
  • Veränderungen des Appetits
  • Unerklärliche körperliche Schmerzen
  • Reizbarkeit, Frustration, Wutausbrüche
  • Angstzustände, Unruhe, Erregung
  • Zu wenig oder zu viel Schlaf

Die Risiken einer Depression in der Menopause

Der veränderte Hormonspiegel in der Menopause kann Ihre körperliche und emotionale Gesundheit beeinträchtigen. Nebst dem rapiden Östrogenabfall können die folgenden Faktoren die Entwicklung von Angstzuständen oder einer Depression in der Menopause ebenfalls wahrscheinlicher machen:

  • Diagnose einer Depression vor der Menopause
  • negative Gefühle gegenüber der Menopause oder des Alterns
  • Stress (Arbeit oder persönliche Beziehungen)
  • Unzufriedenheit (Arbeit, Lebensumfeld oder finanzielle Situation)
  • Geringes Selbstwertgefühl oder Ängstlichkeit
  • Gefühl, von den Mitmenschen nicht unterstützt zu werden
  • Bewegungsmangel
  • Rauchen

Behandlung einer Depression in der Menopause durch Änderungen des Lebensstils

Eine Depression in der Menopause wird auf die gleiche Weise behandelt wie in jeder anderen Lebensphase. Das heisst mit Änderungen des Lebensstils, Medikamenten, einer Therapie oder eine Kombination dieser Optionen.

Zunächst sollten alle körperlichen Ursachen für die Depressions-Symptome ausgeschlossen werden, wie z.B. Schilddrüsenprobleme.

Folgende Änderungen der Lebensweise können eine natürliche Linderung Ihrer Depression oder Angstzustände bewirken.

Ausreichend Schlaf bekommen

Unter Schlafproblemen leiden viele Frauen in der Menopause. Ein regelmässiger Schlafrhythmus, indem Sie jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett gehen und jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehen, kann die Schlafqualität verbessern. Es kann auch helfen, das Schlafzimmer dunkel, ruhig und kühl zu halten.

Machen Sie regelmässig Sport

Regelmässige Bewegung kann effektiv sein, um Stress abzubauen und hilft gleichzeitig, Energie und Stimmung zu verbessern. Bewegen Sie sich an fünf Tagen in der Woche mindestens 30 Minuten pro Tag zu. Gehen Sie z.B. zügig spazieren oder fahren Sie Fahrrad, schwimmen Sie oder spielen Sie Tennis. Nehmen Sie zudem mindestens zwei Einheiten zur Muskelstärkung in Ihr wöchentliches Programm auf wie Gewichtheben, Aktivitäten mit Widerstandsbändern oder Yoga.

Versuchen Sie Entspannungstechniken

Yoga, Tai Chi, Meditation oder Massage können helfen, Stress abzubauen. Zudem können sie die Schlafqualität verbessern. Ein paar Yoga-Übungen oder eine Kurzmeditation können Sie täglich im Rahmen der Lebensstilanpassung einbauen.

Rauchen aufgeben in der Menopause

Studien zeigen, dass Raucherinnen in der Menopause ein höheres Risiko haben, eine Depression zu entwickeln, als Nichtraucherinnen.

Suchen Sie eine Selbsthilfegruppe

Es kann Ihnen helfen, wenn Sie sich mit anderen Frauen in Ihrer Umgebung austauschen, die ebenfalls in der Menopause sind. So erfahren Sie, dass Sie nicht alleine sind und andere Frauen diese Veränderung ebenfalls durchmachen.

Behandlung von Depression in der Menopause mit Medikamenten und Therapie

Wenn Änderungen des Lebensstils depressive Verstimmungen in der Menopause nicht verbessern, können andere Behandlungsmöglichkeiten in Frage kommen. Eine Hormonersatztherapie, antidepressive Medikamente oder eine Gesprächstherapie können in Betracht gezogen werden.

Niedrig dosierte Östrogen-Ersatztherapie

Eine Östrogen-Ersatztherapie wird in Form einer oralen Pille oder eines Hautpflasters verschrieben. Eine Östrogen-Ersatztherapie kann sowohl körperliche als auch emotionale Symptome der Wechseljahre lindern. Sie kann jedoch auch Ihr Risiko für Brustkrebs und Blutgerinnsel erhöhen.

Antidepressive Arzneimitteltherapie

Kommt eine Hormon-Ersatztherapie für Sie nicht in Frage, kann Ihnen ein traditionelles Antidepressiva verschrieben werden. Dieses kann kurzfristig eingesetzt werden, während Sie sich an die Veränderungen in Ihrem Leben anpassen, oder Sie nehmen es über einen längeren Zeitraum ein. Ihr Arzt wird Sie beraten.

Gesprächstherapie

Bei einem Psychotherapeuten kann es Ihnen leichter fallen, über die Herausforderungen, die Sie erleben, zu sprechen. Die Gesprächstherapie kann für die Linderung der psychischen Symptome wie Depression in der Menopause sorgen.


Eine Depression in der Menopause ist behandelbar. Die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten können helfen, die Symptome zu lindern und Strategien zur Bewältigung der Veränderungen zu vermitteln. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, welche Optionen für Sie am effektivsten sind.

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